Tipps für die Wohnungssuche - Ziele sicher erreichen!

Tipps für die Wohnungssuche

Ich musste/durfte kürzlich selbst eine kleine Wohnung vermieten. Als ich die über 250(!) Bewerbungen gesehen habe, wurde zügig erkennbar, was eine gute Bewerbung um eine Wohnung von einer schlechten Bewerbung unterscheidet. Wenn Du auf Wohnungssuche bist und es Dein Ziel ist, eine neue Wohnung zu finden, dann nutze gerne die nachfolgenden Erkenntnisse / Tipps. Sie mögen in Teilen selbstverständlich wirken. Doch bei der o.g. Vermietung zeigte sich, dass sie offenbar nicht sehr verbreitet sind.

1. Versetze Dich in die Rolle Deines Gegenübers.

Du willst die Wohnung. Soweit okay. Aber was erwartet ein Vermieter? Versuche Dich für einen Moment in die Rolle des Gegenübers zu versetzen. Das öffnet Dir wortwörtlich Türen. Einige hilfreiche Punkte an die Du dabei denken könntest, findest Du nachfolgend.

2. Erzähl nicht Deine komplette Lebensgeschichte.

Einige Menschen haben in den Bewerbungen ihre kompletten Probleme berichtet und damit ganze Seiten gefüllt. Bei aller Anteilnahme: Das macht Dich im Auswahlprozess nicht attraktiver. Und angesichts einer Vielzahl an Kandidaten führt es eher dazu, dass Du früh aussortiert wirst. Ich schließe nicht aus, dass es Ausnahmen gibt: Menschen, die nur darauf gewartet haben, dass ihnen jemand diese Geschichten erzählt. Vermutlich jedoch eher die Ausnahme. Und wenn ihr Euch dann persönlich kennenlernt bleibt ja noch immer viel Gelegenheit, um zu berichten – sofern Du den Eindruck hast, dass es passt.

3. (Wie) Kannst Du Deine Miete bezahlen?

Einer der wichtigsten Punkte aus Vermietersicht ist, ob Du Deine Miete bezahlen kannst. Idealerweise verfügst Du über ein eigenes Einkommen. Das solltest Du auch erwähnen – idealerweise mit einer groben Angabe zur Höhe. Ein Satz wie „Mit meinem Einkommen aus meiner Tätigkeit als X kann ich mir die genannte Miete leisten.“ wäre für den ersten Schritt hilfreich. Stelle ggf. in Aussicht, dass Du Gehaltsnachweise bei Bedarf zur Verfügung stellen kannst. Wenn Du kein eigenes Einkommen hast, dann gib idealerweise Sicherheiten (z.B. Elternbürgschaft, Übernahme durch eine soziale Einrichtung o.ä.) an.

4. Wie wirst Du mit der Wohnung umgehen?

Die weitere Sorge eines Vermieters ist es, in welchem Zustand er/sie die Wohnung später einmal wiederbekommen wird, wenn Du ausziehst. Da ist es zunächst nicht sehr hilfreich, wenn die Bewerbung nicht von Dir selbst, sondern von Mami oder Papi geschrieben wird. Dadurch entsteht nicht gerade der Eindruck, dass Du selbständig bist. Vertrauenserweckend ist, wenn Du schonmal in einer Wohnung gelebt hast. Dann kannst Du berichten, wie Du in der Vergangenheit mit der Wohnung umgegangen bist. Ist es Deine allererste Wohnung? Dann erwähne, wie Du beabsichtigst, mit der Wohnung umzugehen. Worte wie ordentlich / sauber können helfen. Auch spannend: Hast Du Haustiere? Rauchst Du? Formulierungen wie „Ich hänge gerne mit meinen Freunden in der Küche ab“ (O-Ton) sind mäßig hilfreich. Da entsteht beim Vermieter direkt Kopfkino – vermutlich ein eher unerwünschter Film.

5. Gekommen, um zu bleiben?

Dieser Punkt ist zweischneidig. Wie lange beabsichtigst Du zu bleiben? Grundsätzlich sind Vermieter daran interessiert, nicht ständig neue Mieter zu suchen. Daher ist es nicht unbedingt hilfreich zu schreiben: „Bin in den letzten Zügen meines Studiums.“ oder „Meine Freundin hat sich vorige Woche von mir getrennt.“ In dem Fall malt sich ein Vermieter bereits aus, dass in Kürze wieder eine neue Suche ansteht. Umgekehrt kann es in einigen Fällen auch als Bedrohung empfunden werden, wenn ein Mieter möglicherweise nie wieder aus der Wohnung verschwindet (Hashtag #Hausbesetzung). Manche Vermieter befristen Mietverhältnisse genau aus diesem Grund. Gib eine möglichst realistische Perspektive an, wie lange Du bleiben willst. Zu kurz ist meist eher hinderlich. Wenn Du sehr lange bleiben willst, dann schreib sowas wie „bin an einer dauerhaften Anmietung interessiert.“ Im persönlichen Gespräch kannst Du dann nachhaken, woran die Vermieterseite interessiert ist. Das ist dann ja auch für Dich selbst als Kriterium wichtig, ob die Wohnung die richtige für Dich ist.

6. Nutze Dein Zusatz-Wissen.

Steht in der Wohnungsanzeige noch etwas, das Du verwenden kannst? Z.B. „Küchenübernahme erwünscht“ o.ä. Dann geh darauf in Deinem Anschreiben ein.

7. Sei authentisch.

Dieser Tipp mag Dir widersprüchlich erscheinen, sofern Dir die ersten Tipps so vorkommen, als wenn Du Dich verbiegen müsstest. Aber spätestens beim persönlichen Kennenlernen kommst Du nicht drumrum, authentisch zu sein. Vermieter sind in vielen Fällen nicht blöd. Sie spüren, ob sich jemand verbiegt oder „original“ ist. Niemand hat Lust, ein Theater vorgespielt zu bekommen.

Okay. Ich hoffe, dass diese Tipps hilfreich für Deine nächste Wohnungssuche sind. Viel Erfolg und lass gerne einen Kommentar da, wenn Du noch weitere Hinweise / Erfahrungen hast.

Marco Elling

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