Mein Rückblick auf Jürgen Höllers Motivationstag 2012
Vortrag von Helmut Ament bei Jürgen Höllers Motivationstag am 22.09.2012 in der Meistersingerhalle Nürnberg. |
„Mein Rückblick auf Jürgen Höllers Motivationstag 2012 in Nürnberg“… oder „Wie aus einem Skeptiker ein Fan wurde“.
Ich habe zum ersten Mal an Jürgen Höllers Motivationstag teilgenommen und war zugegebenerweise skeptisch. Es fing damit an, dass bei der Zustellung meiner Karten im Vorfeld einiges nicht klappte. Als ich Freunden und Bekannten erzählte, dass ich zu Jürgen Höllers Motivationstag fahre, kam zurück „Das ist doch so eine Taschakka-Veranstaltung – was willst Du da denn?“. So fuhr ich mit einer gemischten Erwartungshaltung in Richtung Nürnberg.
Mit Skepsis nach Nürnberg…
Vorweg: Ja, es gab die Tschakka-Momente. Insbesondere der Initiator und Organisator der Veranstaltung, Jürgen Höller, selbst, hielt als zweiter Referent einen Vortrag, der die Tschakka-Befürchtungen erfüllte: Enorm laut schallen die ersten Takte von Phil Collins „Something happened on the Way to Heaven“ durch die mit 2.500 Menschen gefüllte Meistersingerhalle in Nürnberg. Jürgen Höller strahlt viel Energie aus, als er schwungvoll die Bühne betritt. Im Laufe seines Vortrags heißt es Aufstehen, Klatschen, Lauter Klatschen, Noch lauter Klatschen, „Ich schaffe das“ rufen, Mutproben auf der Bühne bestehen etc. Das war das, was ich im Vorfeld befürchtet hatte. Offengestanden nicht mein Ding. Too much Show für meinen Geschmack. Das Gute daran: Wenn Du nach einer harten Woche auf einem Samstag um 7 Uhr aufstehst und eine kurze Nacht hinter Dir hast, ist ein wenig Aktivierung in Form von Aufstehen, Musik und etwas Bewegung hilfreich, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
8 Referenten in 11 Stunden:
Jürgen Höllers Vortrag war eingebettet in ein Programm mit sieben weiteren Referenten. Im weiteren eine kurze Zusammenfassung, dessen, was bei mir nach dem Motivationstag hängen geblieben ist.
Soweit Sie als Leser dieses Beitrags ebenfalls bei der Veranstaltung waren, würde ich mich über Ergänzungen via Kommentarfunktion (unten) oder per Mail (marco.elling@gmx.de) freuen.
Prof. Dr. Rolf Osterhoff:
„Ich bin Ich“ – sechs Elemente, die Erfolg durch Charisma ermöglichen.
- Selbstvertrauen: Nennen Sie 20 Ihrer Fähigkeiten (Ich bin…) und wählen Sie die drei größten Fähigkeiten aus. Nennen Sie 20 Ihrer Fertigkeiten (Ich kann…) und wählen Sie die drei größten Fertigkeiten aus.
- Eigenliebe.
- Sinngebung: „Leben ist die Summe der bewusst gelebten Augenblicke.“ Was will ich wirklich? Welches sind meine drei wichtigsten Werte?
- Emotionale Intelligenz: „Wer fragt, ist ein Narr für 1 Minute, wer nicht fragt, ist ein Narr ein Leben lang.“ Ein NEIN richtig interpretieren. NEIN steht für Noch Eine Information Nötig. Die drei „A“s im Umgang mit Aufgaben: Anfangen > Ausführen > Abschließen. Die drei „B“ s im Umgang mit Situationen und Menschen: Beobachten > Beurteilen > Behandeln.
- Persönliche Einstellung: Ein anderer kann Dich nicht ärgern. Du kannst Dich nur selbst ärgern über etwas, das ein anderer gesagt oder getan hat.
- Sprache & Körpersprache: Ohne Kontakt kein Kontrakt.
Jürgen Höller:
Durch positive Psychologie das Leben erfolgreicher und glücklicher gestalten.
- Erkenne den Status-Quo niemals an. Wenn etwas durch mindestens zwei Menschen geschafft wurde, kann es praktisch jeder schaffen.
- Finde DEIN Werk, dann brennst Du von allein. Wenn Du enthusiastisch bist, brauchst Du keinen Antrieb.
- Jürgen Höller zeigt einen Ausschnitt aus dem Film „Facing the Giants„, um zu verdeutlichen, dass mehr möglich ist, als der Mensch für möglich hält.
Bodo Schäfer:
Sich selbst ein Versprechen geben und finanziell unabhängig werden.
- 6 Fragen zum finanziellen Status: Wie lange können Sie von Ihrem Geld leben? Sparen Sie genug? Haben Sie einen Finanz-Plan? Wann können Sie von Ihrem Geld leben? Verdienen Sie, was Sie wert sind? Spenden Sie Geld?
- 6 Schritte zum Wohlstand: Denken Sie reich. Planen Sie. Sparen Sie – mit Spaß! Verdienen Sie mehr – mit Leidenschaft! Investieren Sie. Genießen Sie.
- Was Sie heute Denken, das werden Sie eines Tages sein.
- Geld muss Spaß machen.
- Was Reiche über Geld sagen: Es ist wichtig. Es macht Spaß. Es ist Freiheit – Sie können wählen, ob Sie Ja oder Nein sagen.
- Lassen Sie sich nicht von Ihren Glaubenssätzen limitieren. Legen Sie fest, wieviel Sie in 3 Jahren pro Monate verdienen wollen. Machen Sie es schriftlich.
- Es gibt nur eine Möglichkeit, die Zukunft vorauszusagen: Indem Sie ein Versprechen abgeben und es einhalten. => Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben und setzen Sie alles daran, dass Sie Ihr Versprechen einhalten.
- Sie können unterschiedlich auf ein Ereignis reagieren. Suchen Sie nach einem positiven Lückenschluss zwischen einem Ereignis und Ihrer Antwort. Es kommt auf unsere Reaktion an.
- Wenn wir uns nicht verpflichten, wachsen unsere Ausreden.
- Selbstverpflichtung => Verantwortung übernehmen => Selbstvertrauen
- Schreiben Sie jeden Tag 5 Dinge auf, die Sie gut gemacht haben. Nach 3 Monaten werden Sie 20% mehr verdienen.
- Vergessen Sie nie: Man soll immer ein Geschenk mitbringen.
- Das Beispiel des Ultra-Runners Cliff Young verdeutlicht: Wissen ist wichtig. Aber Wissen ist auch Grenze. Cliff Young wusste nicht, dass es nicht geht 10 Tage nahezu ohne Schlaf zu laufen – und tat es. Er gewann 1983 ohne Vorerfahrung im Alter von 61 Jahren den Ultramarathon von Sidney nach Melbourne.
Prof. Samy Molcho:
Die Zunge kann lügen – der Körper nie. Mit Körpersprache zum Erfolg.
- Was interessiert, sind nicht Fakten, sondern Beziehungen.
- Wenn Sie etwas verkaufen, bauen Sie zuvor eine Beziehung zu Ihren Produkten auf.
- Uns bewegen ausschließlich Gefühle
- Der Mensch kann Gefühle unterdrücken. Er kann sie aber nicht vollständig verstecken.
- Entdecke, wo die Gefühle Deines Gegenüber sind (Anerkennung, Vertrauen …).
- Adressieren Sie die Gefühle Ihres Gegenübers.
- So wie ich auftrete/wirke, entfache ich beim Gegenüber dieselben Emotionen (Spiegelneuronen).
- weich ist nicht schwach.
- Körpersprache ändert vor allem mich selbst.
- Gefühle lassen sich ausschließlich mit Bewegung transportieren.
Helmut Ament:
Das universelle Erfolgsgeheimnis
- Die Situation in der ich mich heute befinde ist die Summe dessen, was ich bisher gedacht habe.
- Mit dem, was ich heute denke, bestimme ich, was ich morgen bin.
- 400 Milliarden Bit strömen in jeder Sekunde auf einen Menschen ein. Der Mensch kann aber nur 2.000 Bit pro Sekunde wahrnehmen. Jeder nimmt etwas anderes wahr. Beispiel: Nach dem Kauf eines neuen Autos sehen Sie mit besonderer Häufung dasselbe Auto auf den Straßen. Es liegt daran, dass das Gehirn selektiv die 2.000 Bit auswählt, auf die es aktuell fokussiert ist.
- Das Gehirn lässt sich fokussieren. Es werden entsprechende Synapsen aufgebaut.
- Es ist kontraproduktiv, wenn das Gehirn ständig auf andere Ziele fokussiert wird. In dem Fall ist die Fokussierung weg.
- Intuition = Erfahrung + zigfache Wiederholung
- Zur Fokussierung sollten wirklich motivierende Ziele existieren, die MICH – nicht die anderen begeistern.
- Denken, Sehen, Wiederholen, Vorstellen, Schreiben, Fühlen, Berühren, Hören, Suggerieren lauten die Aktivitäten, um ein Ziel zu fokussieren.
Karl Pilsl:
Der Menschenspezialist – Was haben andere Menschen davon, dass es mich gibt?
- Sei ein Menschenspezialist und Du bist unabhängig von allen wirtschaftlichen Entwicklungen.
- Wir befinden uns im Umbruch vom Informationszeitalter (Information existiert im Überfluss) hin zum Bewusstseinszeitalter (Es herrscht eine Bewusstseins-Knappheit).
- Es gibt zwei wichtige Tage im Leben: Der Tag an dem Du geboren wirst und der Tag an dem Du herausfindest, warum Du geboren wurdest.
- Bist Du dressiert oder lebst Du Deine wahre Berufung? Wenn Du Deine wahre Berufung lebst, wachsen die Dinge aus Dir heraus. Andere wissen, warum es Dich gibt. Du produzierst die Frucht Deines Lebens (Vergleich zum Kirschbaum, der sich darauf konzentriert gute – die besten – Kirschen zu produzieren – nichts anderes.)
- Nicht jeder kann ein Adler sein. Wenn Du ein Gockelhahn 🙂 bist, dann sei der beste Gockelhahn auf dem Bauernhof.
- Ob Du herausgefunden hast, dass Du ein Gockelhahn bist, merkst Du daran, dass es Dich morgens aus dem Bett reißt.
- 5 Fragen:
- 1. Weißt Du wirklich wer Du bist?
- 2. Tust Du das, was Du bist – hüpft Dein Herz?
- 3. Wie tust Du es? (Sei für etwas – nicht gegen etwas)
- 4. Mit welchem Umfeld umgibst Du Dich?
- 5. Wer ist die Zielgruppe für Deine „Frucht“? (Für wen bist Du zuständig? Für wen bist Du NICHT zuständig?
- Wandel in Unternehmen: Von der Personalsicht zur Persönlichkeitssicht. Menschen in ihre Berufung / Einzigartigkeit führen.
- Menschen führen mit einer Vision (Visionäres Leadership). Visionäre Leader „malen“ das Ziel. Sie beschreiben die Schönheit des Weges. Sie teilen den Menschen mit, dass sie den Weg kennen. Und sie laden die Menschen ein, mit ihnen zu gehen. Dann gehen sie los.
- Leadership verbindet Herzen
- Bis 30 sind Menschen Produktspezialisten. Bis 50 sind sie Branchenspezialisten. Erst mit 50 werden Menschen zu Menschenspezialisten.
- Das menschliche Leben ist auf 120 Jahre ausgelegt. Die meisten wissen es nur nicht.
- Position sollte nicht das einzige sein, das Dich attraktiv macht (Einsamkeit), sondern die menschlichen Beziehungen.
- Karl Pilsl berichtet, dass er diverse erfolgreiche Unternehmen analysiert hat. Dabei achtet er auf folgendes:
- Wer hat gegründet?
- Was war die Vision des Gründers?
- Welche wichtigen Entscheidungen hat die Person getroffen?
- Bei einer Insolvenz geht alles in die Insolvenzmasse – außer ICH selbst.
- Verzichte nach Möglichkeit auf das Fernsehen.
- Erfolg beginnt zuhause. Familie ist die Tankstelle für Menschenspezialisten.
- Investiere in Deine Einzigartigkeit. Arbeite an Deiner Botschaft. Investiere Dich in andere Menschen. Die Menschen werden Deine Nähe suchen. Attraktivität bringt Anziehungskraft.
- Was ist die Frucht Deines Lebens? Was ist Deine Botschaft für die Menschen? Warum sollen Menschen Dir zuhören?
Prof. Dr. Jörg Knoblauch:
Wie Sie die besten Mitarbeiter finden und halten.
- In Deutschen Unternehmen sind 20% der Mitarbeiter A-Mitarbeiter (sehr gut), 60% B-Mitarbeiter und 20% C-Mitarbeiter.
- C-Mitarbeiter müssen schnellstmöglich aus dem Unternehmen entfernt werden. Sie brauchen 4 A-Mitarbeiter, um einen C-Mitarbeiter zu kompensieren. C-Mitarbeiter infizieren andere Mitarbeiter. Was ein C-Mitarbeiter anrichten kann, verdeutlicht Jörg Knoblauch am Beispiel der Fluggesellschaft United. Mit der Kampagne „United breaks Guitars“ wird erkennbar, was das Verhalten eines C-Mitarbeiters für ein Unternehmen bewirken kann.
- „Myway or Highway“ – Es gelingt im Schnitt 10% der C-Mitarbeiter zu Bs zu entwickeln (Myway). Der Rest muss das Unternehmen verlassen (Highway). Dies verdeutlicht Prof. Knoblauch durch eine Zeichnung, die einer Autobahnabfahrt gleicht (nach links: Myway bzw. nach rechts: Highway).
- Ziele eines Mitarbeiters müssen messbar und machbar sein.
- Um gute Mitarbeiter zu finden aktivieren Sie Ihr Netzwerk. Gute Leute ziehen gute Leute an.
Cemal Osmanovic:
Klarheit für die eigene Mission – Emotion für diese Ziele – Konsequenz als Erfolgsschlüssel
- Zielstrebigkeit – Die meisten Menschen streben zuviel und zielen zuwenig.
- Gesellschaftliche Trends: mehr Druck (tws. selbst gemacht), mehr Oberflächlichkeit, wenig Zeit für Ziele, Überforderung (Matsch im Kopf)
- Drei Schritte:
- 1. Wissen, was man wirklich will.
- 2. Wissen, was man nicht will. (Was trage ich mit mir rum, das mein Herz blockiert? Gedankenhygiene betreiben – auch in kleinen Dingen! Jährliche Analyse: Was lasse ich ab sofort los?)
- 3. Commitments eingehen.
- Nein sagen können – lieber ein eckiges Etwas als ein rundes Nichts.
- Dinge sofort lösen (Das Bild vom Löwen, vom Hund und von der Mücke, die mich angreifen – beim Löwenangriff handelt man sofort – bei der Mücke quält man sich schonmal eine ganze Nacht ohne zu handeln).
- Ziele müssen mit persönlichen Werten übereinstimmen. Sonst ist ein Scheitern vorprogrammiert.
- Wie bestimmt man sein Wertesystem?
- Bestimmen Sie Ihre Lebensbereiche (vielfach anzutreffen: Bereich 1 = Karriere, Job, Beruf. Bereich 2 = Gesundheit. Bereich 3 = Familie, Freunde. Bereich 4 = ICH.)
- Nehmen Sie je Lebensbereich ein Blatt Papier und schreiben Sie je Lebensbereich mindestens 9 Werte auf: Was ist mir wichtig zum jeweiligen Lebensbereich?
- Einzel-Bewertung der Werte von 1 bis 9 durch Einzelvergleich der Werte. => glasklares Ergebnis!
- Aufgabe 1: Prüfen Sie, bei wieviel Prozent der täglichen Aufgaben Sie die Werte ausleben. Bei weniger als 70% sollte Nachdenken einsetzen.
- Aufgabe 2: Beantworten Sie die Frage „Was müsste sich in meinem Leben verändern, damit der Wert auf 80-90% steigt.
Fazit:
Die Fahrt nach Nürnberg und der Motivationstag an sich starteten für mich mit Skepsis. Tatsächlich gab es die vermuteten Tschakka-Szenen. Bisweilen hatte ich den Eindruck bei einer Butterfahrt zu sitzen („Wenn Sie heute noch buchen, können Sie nur heute Seminar XY zum Preis von Z Euro buchen.“ oder „Wenn Sie zusätzlich zu diesem Buch, jene DVD und folgende Hörbuch-CD kaufen kriegen Sie das komplette Paket heute für unschlagbare X Euro – aber nur für die ersten 100 Käufer!“). Dies waren jedoch die einzigen negativen Eindrücke.
Das, was ich inhaltlich im Laufe von Jürgen Höllers Motivationstag 2012 erlebt habe, hat mich nachhaltig positiv beeindruckt, ja fasziniert. Bodo Schäfer, Helmut Ament und Jörg Knoblauch kannte ich im Vorfeld durch ihre Bücher und Videos. Es war faszinierend sie einmal live zu erleben. Große Unterhaltung bot Prof. Samy Molcho. Die größte Neuentdeckung (für mich) war Karl Pilsl. Die Natürlichkeit und Bodenständigkeit seines Auftritts gepaart mit der Logik und Nachvollziehbarkeit seiner Methoden hat mich zum Kauf seines Buchs Die Naturkonforme Strategieanimiert.
Jürgen Höllers Motivationstag 2012 bot eine Vielzahl guter Anregungen, teilweise Auffrischungen. In jedem Fall viel Stoff, der zum Denken und Handeln motiviert. Aus dem Skeptiker, der Freitag Richtung Nürnberg fuhr ist im Laufe des Tages ein Fan geworden, der sich bereits auf den Motivationstag 2013 freut (21. September 2013, wieder in der Meistersingerhalle Nürnberg – www.motivationstag2013.de).
Nachtrag: Den Bericht zum Motivationstag 2013 gibt es >>hier<<.